Prof. Dr. Hubert Teml:
DIE PÄDAGOGIK DES SEINS
„Wenn Pädagog*innen eine kontemplative Haltung entwickeln „ganz da“ und, „gegenwärtig“ sind, erwächst daraus eine Verbindung zu ihrem SEIN, das ihrem TUN erst ein wirksames Fundament verleiht.“ (Hubert Teml)
Die Vision einer SCHULE DES SEINS ist eine Schule, deren Transformation von innen heraus geschieht – im und durch das Bewusstsein der in ihr tätigen Menschen. Weil sie gemeinsam mit- und voneinander lernen und dabei das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren: Das SEIN.
Die Pädagogik des „SEINS“
Dieses Konzept einer „Pädagogik des Seins“ von Hubert Teml zielt auf die persönliche Entwicklung von Pädagog*innen und versucht, den „personzentrierten Ansatz“ von Carl Rogers mit kontemplativen und reflexiven Konzepten zu verbinden.
Auf der horizontalen Ebene geht es um stimmiges Handeln, das in der Balance von Person und Rolle gründet, wenn Pädagog*innen sowohl wesensgemäß wie auch situationsgerecht handeln (vgl. Friedemann Schulz von Thun). Ihre Kompetenz wird daher durch Entwicklung personaler Kongruenz gefördert (vgl. Peter F. Schmid).
Wirksam wird pädagogisches TUN aber erst, wenn es mit dem SEIN von Pädagog*innen verbunden ist, wie Romano Guardini formuliert:
„Das erste Wirkende ist das Sein des Erziehers; das zweite,
was er tut; und das dritte erst, was er redet.“
Daher wird in diesem Konzept die – oft vergessene – vertikale Dimension betont, die in die innere Tiefe führt und auf die Präsenz von Pädagog*innen verweist.
Wenn Pädagog*innen eine kontemplative Haltung entwickeln „ganz da“ und, „gegenwärtig“ sind, erwächst daraus eine Verbindung zu ihrem SEIN,
das ihrem TUN erst ein wirksames Fundament verleiht.
In der Aus- und Fortbildung erfordert dies persönlichkeitsfördernde Lernangebote, wobei hier besonders personzentrierte Encountergruppen, kontemplative Achtsamkeits- und Bewusstheitsübungen sowie Formen integrativer Praxisberatung mit Supervision und Coaching, die als Teile eines Curriculums in Aus- und Fortbildung hervorgehoben werden. Eine ausführliche Beschreibung dieses Konzepts wird ab April 2022 als Download zur Verfügung stehen.
DIE SCHULE DES SEINS
Die Schule des Seins wird wirkliches persönliches Wachstum fördern, so auch in dem Sinne, ein selbst-bestimmtes Leben führen zu können, weil sie in der Selbst-Findung unterstützt.
Die Lehrkraft in einer solchen Schule wird das Kind jenseits jeglicher Leistungen wertschätzen, weil sie das eigene SEIN und das des Kindes als solches sieht, anerkennt, achtet und wertschätzt.
Sie wird das Kind darin unterstützen keine, „Anpassungs-Programme“ hinzuzufügen, sondern sie und damit sich zu ent-wickeln. Sie wird neben der Vermittlung kognitiver Lehrinhalte das Kind darin begleiten, sein volles Potenzial ent-wickeln zu können und es darin unterstützen, seinen Platz in der Gesellschaft finden und einehmen zu können.
Eine solche Schule wird den ihr anvertrauten Kindern und Jugendlichen folglich auch helfen, ihr eigenes „Inneres Koordinatensystem“ auszubilden, auf dessen Grundlage eigene, dem Wahren Selbst entsprungene, (Handlungs-)Entscheidungen kongruent und situationsgerecht getroffen werden können.
Es ist keine Reform der Schule, sondern eine Transformation, die das Sein des Menschen ins Licht rückt.
„Educating the mind without educating the heart is no education at all.“
(Aristoteles, Schüler des Platon)